Die Stiftung Monte Cassino
"Dieses Schlachtfeld darf als Mahnmal für die Gefallenen und für den Irrsinn eines Krieges nicht in Vergessenheit geraten", erklärte Joseph Klein (1921-2014), im Krieg Leutnant der deutschen Wehrmacht und einer der wenigen Überlebenden der Schlacht um den Monte Cassino anlässlich der Gründung der Monte Cassino Stiftung im Jahr 2005. Dort am Fuße des Klosters begegnete dem Wolfsburger auch der Unternehmer Richard Hartinger. Das von dessen Vater 1934 gegründete kleine Fruchtsaftunternehmen in Rinteln baute der heute 85jährige zu einem der größten Getränkeunternehmen Europas aus. "Mein Vater schuf die Basis für die heute mehr als 2.000 Beschäftigten des Familienunternehmens, das heute in dritter Generation von meinem ältesten Sohn geführt wird. Doch den Aufstieg des von ihm gegründeten Unternehmens durfte mein Vater nicht erleben, er wurde ein Opfer der Schlacht von Monte Cassino." Richard Hartinger besucht nach wie vor regelmäßig das Grab seines gleichnamigen Vaters und hat ebenso wie Joseph Klein zeit seines Lebens die Pflege des Friedhofes durch Spenden unterstützt. Mit der von ihnen gemeinsam gegründeten Monte Cassino Stiftung verbanden sie das Ziel, dass der deutsche Soldatenfriedhof am Monte Cassino über die Generationen, die den 2. Weltkrieg noch selbst miterlebten, hinaus als Mahnmal gegen den Krieg dauerhaft erhalten bleibt und das damalige Geschehen auch bei den nachfolgenden Generationen nicht in Vergessenheit gerät. Insbesondere sollen zu diesem zweck Besuche in Cassino von Schulklassen aus den an den damaligen Kämpfen beteiligten Nationen gefördert werden. "Zudem zentral zwischen zum Weltkulturerbe zählenden Orten wie Pompeji und Rom gelegen, bietet sich Cassino als Exkursionsziel nicht nur für Schulklassen geradezu an", so Richard Hartinger.
Joseph Klein, der es durch Fleiß und Unternehmergeist zu Wohlstand gebracht hatte, ergänzte: "An keiner Schlacht im 2. Weltkrieg waren so viele Nationen beteiligt wie an der um den Monte Cassino. Kaum ein anderer Ort eignet sich deshalb besser als internationales Mahnmal gegen den Krieg und zum Gedenken der Opfer, gleich welcher Nationalität und gleich auf welcher Seite sie standen."
"Unser Wunsch ist auch, dass sich an diesem Ort Menschen verschiedener Nationen begegnen und einander kennen und verstehen lernen. So wie ich es als Kriegsteilnehmer mit meinen ehemaligen Gegnern, die mir heute vielfach zu Freunden geworden sind, hier getan habe." "Den Toten zu gedenken und die Erinnerung an das Geschehene wach zu halten, um nachfolgende Generationen vor den Schrecken des Krieges zu bewahren", brachte Richard Hartinger den Sinn und Zweck der Monte Cassino Stiftung anlässlich ihrer Gründung auf den Punkt. "Und wir laden jedermann ein, uns bei dieser Aufgabe zu unterstützen".